Barrierefreier Ausbau der Bahnstation Karthaus: Übergabe der Unterschriftenlisten

Behindertenbeauftragter Peter Musti, Quartiersmanager Dominik Schnith und Bürgermeister Dr. Frieden überreichen Dr. Kaufmann mehr als 800 Unterschriften für einen barrierefreien Ausbau der Verkehrsstation Karthaus (Foto: VG Konz)

Behindertenbeauftragter Peter Musti, Quartiersmanager Dominik Schnith und Bürgermeister Dr. Frieden überreichen Dr. Kaufmann mehr als 800 Unterschriften für einen barrierefreien Ausbau der Verkehrsstation Karthaus (Foto: VG Konz)

Im Rahmen der offiziellen Einweihung der Park+Ride-Anlage am Haltepunkt Konz nutzten Bürgermeister Dr. Karl-Heinz Frieden, Quartiersmanager Dominik Schnith und die Beauftragten für Senioren, Herrmann Hurth und für Behinderte Peter Musti die Gelegenheit, um auf die Situation am Bahnhof in Karthaus einzugehen und die Forderung nach einem barrierefreien Ausbau zu thematisieren.
So wurden auch die mehr als 800 gesammelten Unterschriften von Konzer Bürgerinnen und Bürger, die einen barrierefreien Ausbau fordern an Dr. Kaufmann, Leiter der Abteilung Verkehr und Straßenbau im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz übergeben. Mit den Unterschriften wurden auch Anschreiben an Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Minister Dr. Volker Wissing übergeben.
Die Verkehrsstation Karthaus soll modernisiert werden, jedoch ist derzeit ein barrierefreier Ausbau aufgrund der „1.000-Reisende-Regelung“ nicht vorgesehen. Hintergrund dieser Regelung ist, dass die größten Bedarfsschwerpunkte (Bahnhöfe mit mehr als 1.000 Reisenden am Tag) zuerst ausgerüstet werden sollen. Allerdings gibt es hier unterschiedliche Meinungen: „Die bahneigene Regel, dass erst ab einem Fahrgastaufkommen von 1.000 pro Tag Aufzüge eingebaut werden müssen, gilt nicht, wenn Behinderteneinrichtungen wie ein Altenpflegeheim oder ein Kindergarten mit behinderten Kindern in der Nähe sind. Eine konsequente Anwendung dieser Regel ohne eine ausreichende Prüfung von Alternativen könnte dazu führen, dass viele Reisende mit Behinderungen erhebliche Anfahrwege zu barrierefreien Bahnstationen hinnehmen müssten bzw. den Schienenpersonennahverkehr nicht zumutbar nutzen können.”, so Peter Musti, Behindertenbeauftragter der Stadt Konz. Nur wenige Gehminuten von der Bahnstation entfernt liegen die integrative Kindertagesstätte „St. Johann“, die integrative Grundschule „St. Johann“, das DRK Altenzentrum, das Kloster Karthaus als Veranstaltungsort, das Jobcenter und die Sozialstation der Caritas. Daher kann davon ausgegangen werden, dass in Konz-Karthaus ein deutlich höherer Bedarf nach einem barrierefreien Ausbau als an anderen Stationen mit vergleichbaren Ein- und Ausstiegszahlen besteht.
„Auch wenn die bisherigen Antworten aus Mainz und von der Deutschen Bahn auf unsere Anschreiben wenig positiv klangen, habe ich dennoch die Hoffnung, dass der Haltepunkt barrierefrei ausgebaut wird. Deshalb werden wir auch weiterhin engagiert dafür eintreten,” erläutert Quartiersmanager Dominik Schnith und verweist darauf, dass in der Angelegenheit ein langer Atem notwendig ist.