Über das Programmgebiet

Das Planungsgebiet Karthaus (rund 3150 Einwohner/innen) ist ein Stadtteil der rheinland-pfälzischen Stadt Konz, die im Landkreis Trier-Saarburg liegt. Karthaus wird durch die Bundesstraße 51 nordwestlich, durch die Eisenbahnbrücken und die Straße „Am Luxemburger Damm“ südwestlich und die Bahngleise südöstlich eingegrenzt. Dabei schneidet die Bundesstraße 51 das Planungsgebiet gleichzeitig vom direkten Zugang zur Mosel ab. Zudem wird das Quartier um den Friedhof im Südosten der Domänenstraße durch die Bahngleise vom Rest des Planungsgebiets abgekapselt. Das gesamte Planungsgebiet umfasst nach Abzug der Wasserflächen 93,5 ha.

Ausschnitt Stadtteilmodell

Konz-Karthaus ist ein sehr langgestreckter Stadtteil. Dies ergab sich aus dem Bau der Eisenbahnstrecken in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die den Ort zum Eisenbahnknotenpunkt erhoben. Damit verbundenen war zum einen die räumliche Begrenzung in drei Richtungen, nämlich nach Nordost, Südost und Südwest. Im Nordwesten begrenzt die Mosel den Stadtteil. Zum anderen kam ein enormer Bedarf an Wohnungsbau, der den Ort rasch wachsen ließ. Einerseits benötigten die Angestellten der Eisenbahn Unterkünfte, andererseits kann davon ausgegangen werden, dass durch den Anschluss an die Bahn der Ort einen attraktiven Standortfaktor erhalten hatte und damit neue Anwohner anzog. Somit datiert ein erheblicher Teil der Bebauung aus jener Zeit. Im zweiten Weltkrieg wurden nach Bombenabwürfen und Artilleriebeschuss „nur“ etwa 11 bis 12 Prozent der Wohnbebauung total zerstört (Rudolf Molter: Konz an Saar und Mosel – Zeittafel über 2000 Jahre geschichtliche Ereignisse, Schriftenreihe Ortschroniken des Trierer Landes Band 50, herausgegeben durch die Stadt Konz, RaabDruck Trier und Buchbinderei Schwind GmbH Trier, 2009.) und bis heute ist noch ein großer Teil der früheren Bebauung erhalten. Dieser ist jedoch teilweise erheblich sanierungsbedürftig. „Die rasche Erweiterung schuf einen unorganischen Stadtgrundriss, charakterisiert von kilometerlangen Straßen mit gleichförmig bebauten Zeilen.“ (Ewald Wegner: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Band 12.2: Kreis Trier-Saarburg, Verbandsgemeinden Ruwer, Schweich und Trier-Land, Werner’sche Verlagsgesellschaft m.b.H., vermutlich 1994.) Ein Zentrum ist in Karthaus nicht erkennbar.

(Entnommen aus dem Integrierten Handlungskonzept, S. 9)