Barrierefreier Tourismus: Klosterareal

Der Bereich rund um das ehemalige Kloster ist heute das soziale Zentrum von Karthaus. Auch die Geschichte und Entwicklung des heutigen Stadtteils Karthaus ist eng mit der Entwicklung rund um das Kloster St. Bruno verbunden. Das Areal stellt neben dem Freilichtmuseum Roscheider Hof heute einen der beiden touristischen „Hotspots“ von Konz dar. Daher ist der Bereich auch für den Tourismus von großer Bedeutung.

Was macht das Projekt aus? Was sind die Ziele?
Das Kloster und das Klosterareal sollen für mobilitäts- und sinneseingeschränkte Menschen durch ein Angebots- und Maßnahmenbündel aufgewertet werden. Natürlich kommt diese Aufwertung aber nicht nur Touristen, sondern auch Einheimischen zu Gute.

Konkret ist z.B. die Herstellung eines barrierefreien Rundwegs um das gesamte Klostergebäude einschließlich der ehemaligen Kloster- und heutigen Pfarrkirche geplant. Eine Fläche entlang der südöstlichen Flanke im Bereich des ehemaligen Schwesternfriedhofs zwischen der Kindertagesstätte St. Johann und der Klosterkirche, die sich derzeit in einem eher vernachlässigten Zustand befindet, ist durch eine Zaunanlage vom Bereich vor dem Portal abgetrennt und kann nicht begangen werden. Zielsetzung ist hier einen fußläufigen Umlauf um die gesamte Klosteranlage herzustellen. Erst damit werden die Dimensionen der Anlage erlebbar und die Flanke der Kirche sichtbar.

Weiterhin ist die Erstellung einer Lauschtour sowie eines Bronzemodells geplant. Die Lauschtour, welche vor dem Besuch des Klosters als App aufs Handy geladen wird, erzählt auf unterhaltsame Art und Weise Anekdoten rund um die Geschichte des Klosters. Durch GPS löst die App automatisch die passende Geschichte zur Umgebung aus. Infotafeln entlang des Weges informieren den Besucher zusätzlich. An einem Bronzemodell kann der historische Zustand des Klosters ertastet werden.
Die barrierefreien Maßnahmen um das Kloster Karthaus werden für alle Menschen attraktiv: Menschen, die auf bauliche Barrierefreiheit angewiesen sind, können die neuen Verbindungswege nutzen und sich anhand von Infotafeln informieren. Sehbehinderte Menschen erfahren durch die Lauschtouren interessante Geschichten rund um das Kloster und können den historischen Zustand des Klosters am Bronzemodell ertasten. Auch sehende Menschen bekommen anhand der Abbildung des Tastmodells eine Vorstellung vom ursprünglichen Zustand. Somit wird mit dem Projekt ein inklusiver Ansatz verfolgt. Die Maßnahmen sind nicht nur für mobilitätseingeschränkte Gäste wie gehbehinderte Menschen oder Rollstuhlfahrer geeignet, sondern sprechen durch die taktile Gestaltung mit Bronzemodell und auditive durch die beiden Lauschtouren vor allem auch seheingeschränkte und blinde Menschen an.

Was ist bereits passiert?
Zur Finanzierung des Projektes wurden Förderanträge im Rahmen des Projektes “Barrierefreier Tourismus” beim Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung gestellt und positiv beschieden. Mit der Recherchearbeit und der Erstellung der Lauschtour wurde unmittelbar nach Auftragserteilung begonnen. Seit Frühsommer 2022 ist die Lauschtour abrufbar und kann genutzt werden.
Nach dem Abschluss der Planungen für den barrierefreien Rundweg und der Auftragsvergabe im Bauausschuss am 7. September 2021 erfolgte die Umsetzung von Januar bis März 2022.

Wie geht es weiter?
Das Bronzemodell soll ebenfalls in den kommenden Monaten aufgestellt werden. Außerdem sollen noch Infotafeln zur Geschichte des Klosters aufgestellt werden.