„Wir packen das!“ – das DRK-Seniorenzentrum zieht um

Nach 18 Monaten Bauzeit ist das neue DRK Seniorenzentrum im Klosterpark von Karthaus bezugsfertig. Für die 85 Bewohner und über 100 Mitarbeitende heißt es jetzt „Koffer packen“. Über den großen logistischen Aufwand aber auch über ganz persönliche Geschichten des Kofferpackens berichten Bewohner, Mitarbeitende und Umzugshelfer.

Kartons künden vom bevorstehenden Umzug.

Im neuen Seniorenzentrum herrscht reges Treiben. Handwerker führen letzte Arbeiten durch, Mitarbeiter des DRK und eines Umzugsunternehmens tragen Umzugskartons in die Zimmer und räumen diese aus. An den Zimmertüren sind schon die Namen der Bewohner zu lesen, die bald einziehen werden und in vielen Zimmern stehen schon Möbel und persönliche Gegenstände.

 

 

Bewohner, Mitarbeitende und Umzugshelfer freuen sich gemeinsam mit Einrichtungsleiter René Helbing (hinten rechts) und Anke Marzi, Geschäftsführerin des DRK-LV (fünfte von rechts) auf den bevorstehenden Umzug.

Aufgeregt sei sie nicht, sagt Helene Sailer, vielmehr freue sie sich. Seit gut einem Jahr lebt sie gemeinsam mit ihrem Ehemann in Karthaus. Sie lebt im Betreuten Wohnen, ihr Mann im Altenzentrum wo er gepflegt wird, und von wo aus er in den Neubau umziehen wird. Die Kartons seien schon gepackt. Neben der Kleidung ziehen auch viele persönliche Gegenstände, die den Bewohnern als Erinnerungsstücke dienen mit um. Das Gemälde von Erwin Sailer etwa, das ihn als Kleinkind auf dem Arm der eigenen Mutter zeigt oder der Schrank von Gertrud Deutsch, der schon von ihrer Mutter aus Bonn-Meckenheim mit nach Karthaus gebracht wurde und nun ebenso mit umzieht wie die gesammelten Erinnerungstücke und Mitbringsel von Maria Barz, die sie liebevoll „Nippes“ nennt. All diese Geschichten lassen erahnen wie viel Arbeit hinter dem Umzug steckt aber auch, dass der Umzug für viele auch eine ganz persönliche Seite hat.

Für Mitarbeitende sind es vor allem Akten und Arbeits- und Beschäftigungsmaterial wie Spiele, Gesangbücher oder CDs erklärt Mitarbeiterin Isabell Voss. „Wir freuen uns auf die neuen Möglichkeiten, mehr Platz und die großzügigen Aufenthalts- und Küchenräume in den Wohnbereichen“, führt sie weiter aus. „Der Umzug läuft gut“, erklärt Pflegedienstleiter Uwe Wellenberg, „und trotz aller Anstrengung mache er auch Spaß.“ Ein bisschen Wehmut sei aber für ihn doch dabei, da er seit über 30 Jahren im Altenzentrum arbeite. Aber der Neubau sei in jeglicher Hinsicht eine Verbesserung.

Einrichtungsleiter René Helbing erklärt, dass der Umzug der Bewohner am Samstag minutiös geplant sei. „Hier haben wir Unterstützung von den hiesigen Ortsvereinen des DRK, die uns toll unterstützen“. 35 bis 40 ehrenamtliche Helfer des DRK seien neben den Angehörigen der Bewohner am Samstag im Einsatz, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten führt Christian Keilen, Kreisbereitschaftsleiter des DRK aus. Wichtig sei, dass der Umzug für die Bewohner stressfrei verlaufe ergänzt sein Kollege Mike Matthias. Deshalb ziehe ein Bewohner nach dem anderen um.

Während im Gebäude die Arbeiten abgeschlossen sind dauert es noch einige Wochen bis der Park fertiggestellt ist.

Für die Zeit nach dem Umzug richtet die Geschäftsführerin des DRK-Landesverbandes Anke Marzi schon den Blick in die Zukunft: „Wir werden sicher einige Monate brauchen bis sich alles gefunden hat, aber dann wollen wir uns weiter ins Quartier öffnen“. Das Haus sollen allen offen stehen, der Klosterpark soll zu einem Treffpunkt der Generationen werden und mit Bänken, Spielgeräten für Kinder und Bewegungsgeräten für Senioren ein Ort des Miteinanders und voneinander Lernens werden. Und an Stelle des bald nicht mehr bewohnten Altenzentrums soll das Angebot des Servicewohnens durch den DRK-Kreisverband ausgebaut werden. Die Planungen dazu laufen bereits.

Erst einmal steht aber der Umzug an der eine weitere Veränderung mit sich bringen wird. Mit dem Umzug am 01. Juli wechselt der Betrieb des Seniorenzentrums in die Trägerschaft des DRK-Landesverbandes während das Betreute Wohnen weiterhin in der Trägerschaft des DRK-Kreisverbandes betrieben wird. Alle Mitarbeitenden des Seniorenzentrums wurden aber vom DRK-Landesverband übernommen.